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INNEHALTEN

Kraft schöpfen

Orientierung finden

Sommerklumpen

Mit dem kalendarischen Sommerbeginn ist die heiße Jahreszeit doch noch eingezogen in unsere Breiten. Es scheint jedenfalls so. Viele hatten den Sommer mittlerweile ersehnt, viele hatten das festhängende Regenwetter satt.

Auch Ronja Räubertochter schätzt diese Jahreszeit sehr. Sie geht sogar auf Reisen in diesen Wochen des Jahres, auf Sammelreisen. Sie erklärt ihrem besten Freund Birk bunt und lebhaft, was sie dabei alles im Auge hat:

Ich sauge den Sommer in mich ein wie die Wildbienen den Honig“, sagte sie. „Ich sammle mir einen großen Sommerklumpen zusammen, und von dem werde ich leben, wenn… wenn es nicht mehr Sommer ist. Und weißt du, woraus der besteht?“ Und sie erzählte es Birk.
„Es ist ein einziger großer Kuchen aus Sonnenaufgängen und Blaubeerreisig mit reifen Beeren und Sommersprossen, die du auf den Armen hast, und abendlichem Mondschein über dem Fluss und Sternenhimmel und Wald in der Mittagshitze. Voll von Sonnenlicht auf den Fichten und kleinen Regenschauern und all so was.“

Ronja backt sich ihren Sommerklumpen-Kuchen: Von ihm kann sie leben, wenn die reiche Zeit vorüber ist. Ein schlaues, weises Mädchen, diese Ronja: Sie kennt den Schatz innerer Bilder und die Kraft, die von Erinnerungen ausgeht. Sie weiß auch, dass es Zeiten im Leben gibt, in denen diese Art der Nahrung lebenswichtig ist.

Karl Pöppel

Zitat aus: Astrid Lindgren, Ronja Räubertochter, Oetinger 1982, 201f.